Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Warum Prokrastinierer prokrastinieren – Wie Sie Ihren inneren Affen besiegen

Kategorie:
GTD, Selbst-/Zeitmanagement, Stressreduktion

Wie sich Prokrastination darstellt und besiegen lässt

Der folgende Artikel ist zweigeteilt. Lesen Sie im Folgenden:

  • Was Prokrastination bedeutet, wie sie sich äußert und welcher Prozess sich dabei innerlich abspielt. 
  • Wie GTD Ihnen dabei helfen kann, den Drang der Prokrastination zu besiegen.

Der erste Teil stammt aus dem englischen von Tim Urban – Wait But Why, Quelle und copyright: http://waitbutwhy.com/2013/10/why-procrastinators-procrastinate.html

Warum Prokrastinierer prokrastinieren

Pro-kras-ti-na-ti-on, die
– die Tätigkeit, etwas aufzuschieben oder zurückzustellen: der erste Tipp ist, Prokrastination zu vermeiden.

Wer hätte gedacht, dass nach Jahrzehnten des Kampfes gegen die Prokrastination das Lexikon direkt die Lösung bereitstellen würde!
“Vermeide Prokrastination.” So elegant wie einfach.
Wir sollten sicherstellen, dass übergewichtige Menschen es lassen, zu viel zu essen, depressive Personen Apathie vermeiden und dass jemand gestrandeten Walen erzählt, sie hätten den Ozean nicht verlassen sollen.

Nein, „vermeide Prokrastination“ ist nur ein guter Rat für „Schummel-Prokrastinierer“ – die Sorte von Menschen, die von sich behauptet „Ich gehe mehrmals am Tag während der Arbeit auf Facebook – ich prokrastiniere total!“. Es ist die gleiche Sorte von Menschen die zu ECHTEN Prokrastinierern etwas sagen wie „Hör einfach auf zu prokrastinieren und alles wird gut!“
Die Sache ist, dass weder das Lexikon noch die Schummler verstehen, dass für echte Prokrastinierer prokrastinieren nicht optional ist – es ist etwas, von dem sie nicht wissen, wie sie es nicht tun können.

Während meiner Unizeit war die unerwartete, grenzenlose persönliche Freiheit eine Katastrophe für mich – Ich tat nichts, niemals, grundlos. Die einzige Ausnahme bestand darin, dass ich ab und zu Hausarbeiten einreichen musste. Ich schrieb diese am Abend vor dem Abgabetermin, bis ich realisierte, dass ich sie auch in der Nacht schreiben konnte und schrieb sie dann letztendlich früh morgens. Dieses Verhalten erreichte groteske Ausmaße, als ich nicht in der Lage war, meine 90-seitige Abschlussarbeit bis 72 Stunden vor der Abgabe zu beginnen – eine Erfahrung die damit endete beim Uni-Arzt zu lernen, dass ein zu niedriger Blutzuckerspiegel für meine tauben Hände verantwortlich war, die sich gegen meinen Willen bewegten. (Ja, ich habe die Arbeit abgegeben – nein, sie war nicht gut.)

Auch dieser Artikel hat viel länger gedauert, als er hätte dauern sollen, weil ich einige Stunden damit verbrachte, Sachen wie diese zu tun: ein Bild von einem Gorilla anschauen, welches ich in meinem letzten Blogartikel verwendet habe und auf meinem Desktop abspeicherte; es öffnen, für eine lange Zeit anschauen, darüber nachdenken, wie einfach es für ihn wäre, mich in einem Kampf zu besiegen, mich dann darüber zu wundern, ob er auch einen Tiger in einem Kampf besiegen könnte, um mich dann zu fragen, wer bei einem Kampf zwischen einem Löwen und einem Tiger gewinnen würde, dann googelte ich das und las eine Zeit lang Berichte darüber (der Tiger würde gewinnen). Ich habe Probleme.

Um zu verstehen, warum Prokrastinierer prokrastinieren, lasst uns in das Gehirn eines Nicht-Prokrastinierers schauen:

Sieht ziemlich normal aus, oder? Dann schauen wir jetzt zum Vergleich in das Gehirn des Prokrastinierers:

Irgendeinen Unterschied gemerkt?

Es sieht so aus, als würde der „vernünftige Entscheider“ im Kopf des Prokrastinierers neben einem Tier existieren – dem „Ich-will-jetzt-Spaß-haben-Affe“.
Das wäre in Ordnung – sogar ganz süß – wenn der vernünftige Entscheider wüsste, wie er einen Affen halten sollte. Aber leider hat er das nie gelernt und ist nun hilflos alleingelassen, während der Affe es ihm unmöglich macht, seiner Arbeit nachzugehen.

Der Fakt ist, dass dieser Affe das letzte Lebewesen sein sollte, welches Entscheidungen für uns trifft – er denkt ausschließlich an die Gegenwart, ignoriert vergangene Erfahrungen und missachtet die Zukunft vollständig. Ihn interessiert nur das Steigern seines eigenen Wohlbefindens und seines Spaßes in diesem einen gegenwärtigen Moment. Er versteht den vernünftigen Entscheider nicht im Geringsten: warum sollten wir weiter joggen, wenn sich stoppen viel besser anfühlen würde? Wieso sollen wir weiter das Musikinstrument üben, wenn es keinen Spaß macht? Weshalb sollten wir den Computer zum Arbeiten benutzen, wenn das Internet darin nur darauf wartet, zum Spielen und Surfen genutzt zu werden? Der Affe denkt, der Mensch ist wahnsinnig.

In der Welt des Affen hat er selbst alles im Griff: Wenn du isst, wenn du hungrig bist, schläfst, wenn du müde bist und nichts Kompliziertes tust, dann bist du ein ziemlich erfolgreicher Affe. Das Problem für den Prokrastinierer ist, dass er in der menschlichen Welt lebt, was den Affen zu einem äußerst schlechten Navigator macht. Der vernünftige Entscheider, der gelernt hat, rationale Entscheidungen zu treffen – und nicht Wettkämpfe über die eigene Kontrolle zu führen – weiß nicht, wie er einen effektiven Kampf gegen den Affen, der neben ihm im Kopf des Menschen herumtobt, führen kann. Mittlerweile fühlt er sich immer schlechter und schlechter, je häufiger er versagt und je mehr der leidende Prokrastinierer ihn in seinem Kopf verflucht.

Es ist zum Verzweifeln! Und mit dem Affen als Anführer findet sich der Prokrastinierer die meiste Zeit an einem Ort wieder, der sich „dunkler Spielplatz“ nennt.*

Der dunkle Spielplatz ist ein Ort, den Prokrastinierer gut kennen: Es ist der Ort, an dem Freizeitbeschäftigungen stattfinden, die zu dieser bestimmten Zeit nicht stattfinden sollten! Der Spaß, den der Prokrastinierer an diesem Ort hat, ist in Wirklichkeit kein Spaß, denn er ist unverdient, voll von Schuld, Sorge, Selbsthass und Furcht. Manchmal versucht der vernünftige Entscheider sich zu verbieten, seine Zeit mit Freizeitbeschäftigungen zu verschwenden – bis der Affe einschreitet und ihn wieder nicht arbeiten lässt. Der rationale Entscheider befindet sich in einem bizarren Fegefeuer irrsinniger Aktivitäten wieder – hier kann jeder nur verlieren. **

Der arme vernünftige Entscheider beginnt damit, Trübsal zu blasen um herauszufinden, wie er den Menschen, den er führen soll, schon wieder hier hat enden lassen.

Diese Zwickmühle betrachtend stellt sich die Frage, wie der Prokrastinierer überhaupt in der Lage ist, irgendetwas zu schaffen?
Es stellt sich heraus, dass es eine Sache gibt, vor der sich selbst der Affe zu Tode fürchtet:

Das Panik-Monster.

Das Panik-Monster ruht die meiste Zeit – doch erwacht es, wenn die Abgabefrist für eine Aufgabe zu nahe kommt, wenn Gefahr besteht, in der Öffentlichkeit in Verlegenheit zu geraten, ein Karriere-Desaster oder andere fürchterliche Konsequenzen drohen.

Der kleine, nervige, spaßbesessene Affe hat riesige Angst vor dem Panik-Monster. Wie sonst sollte es sich erklären lassen, dass die Person, die zwei Wochen lang nicht in der Lage ist, die Einleitungssätze einer Arbeit zu schreiben, auf einmal die Fähigkeit besitzt, die ganze Nacht wachzubleiben, gegen Erschöpfung anzukämpfen und acht Seiten zu schreiben? Warum sonst legt eine extrem faule Person plötzlich eine rigorose Arbeitsroutine an den Tag, wenn nicht das Panik-Monster kurz davor wäre, auszuflippen?

Das sind die glücklichen Prokrastinierer – im Gegensatz dazu gibt es auch diejenigen, die nicht auf das Panik-Monster reagieren und in den verzweifeltsten Momenten mit dem Affen in den Baum klettern, um dort in einen Status der völligen Selbstaufgabe zu verfallen.

Das ist natürlich keine Art zu leben! Nicht mal für den Prokrastinierer der es eventuell schafft, ab und zu Dinge geregelt zu kriegen und in der Lage ist, ein Mitglied der Gesellschaft darzustellen: Etwas muss sich ändern. Hier sind die Hauptgründe dafür:

1. Es ist unangenehm.

Viel zu viel Zeit des Prokrastinierers wird auf dem dunklen Spielplatz verschwendet. Zeit, die ebenso hätte verwendet werden können, um zufriedenstellende, gut gemachte Leistung zu genießen. Leistung, die während eines logischeren Ablaufs erbracht wurde (statt kurz vor Schluß und mitten in der Nacht). Und: Panik ist für niemanden schön!

2. Der Prokrastinierer verkauft sich selbst unter Wert.

Er endet darin, hinter seinen eigenen Erwartungen zurückzubleiben und scheitert daran, sein selbst gestecktes Ziel zu erreichen, was ihn irgendwann auffrisst und ihn mit Bedauern und Selbsthass straft.

3. Die „Müssen“-To-Do-Liste wird erfüllt, die „Wollen“-To-Do-Liste nicht.

Auch wenn der Prokrastinierer an einem Punkt in seiner Karriere ist, an dem das Panik-Monster regelmäßig auftaucht und er es schafft, die wesentlichsten Arbeiten zu erledigen: Die anderen Dinge, die ihm in seinem Leben wichtig sind – sich selbst in Form bringen, anspruchsvolle Gerichte kochen, Gitarre spielen lernen, ein Buch schreiben oder eben auch einen Karrierewechsel vollziehen – nichts davon passiert, da das Panik-Monster normalerweise nicht in solche Dinge involviert ist. Unternehmungen wie diese vergrößern allerdings unseren Erfahrungsschatz, reichern unser Leben ungemein an und erfüllen uns mit Freude – im Gegensatz dazu bleiben Prokrastinierer oft im Nebel zurück.

* Viele lesen diesen Artikel gerade, während sie sich auf dem dunklen Spielplatz befinden.
** Ich habe zwei Stunden auf dem dunklen Spielplatz verbracht, bevor ich die Zeichnung zum dunklen Spielplatz gemalt habe – weil ich mich davor gegraust habe, die Schilder zu malen, da ich wusste, dass es schwierig wird und ewige Zeiten dauern würde (was auch so war).

Wait But Why veröffentlicht regelmäßig Artikel. Sie versenden jeden Artikel per E-Mail an über 250.000 Menschen – geben Sie Ihre E-Mail-Adresse hier ein und tragen auch Sie sich auf die Liste ein. Sie können Wait But Why auch auf Facebook und Twitter folgen.

Mit Selbstmanagement gegen Prokrastination vorgehen

Getting Things Done ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Ansätze, sein eigenes Leben in den Griff zu bekommen, ohne in ein starres Raster gepresst zu werden. Der vor mehr als 20 Jahren entwickelte Prozess hat bereits tausende Menschen aus der Überforderung und “Arbeits-Lähmung” herausgeholfen.

Weitere positive Effekte von GTD:

  • Kontrolle und Überblick über alle Aufgaben und Verpflichtungen
  • Klarheit und Motivation über Dinge schaffen, die zur Umsetzung anregen
  • Treffen klarer Entscheidungen und Prioritätensetzung
  • Überwindung von Unsicherheiten und Entwicklung von Souveräntität
  • Schaffen von Raum für Kreativität, Ideen und Innovationen

Entkommen Sie der Prokrastinations-Falle

Sie haben nun den Prozess des Prokrastinierens, wie er vermutlich in unseren Köpfen abläuft. Kennen Sie das auch? Haben Sie sich in der Beschreibung wiedergefunden? Viele Menschen stecken regelmäßig in der Prokrastinations-Falle. Sie putzen lieber Fenster oder rupfen Unkraut, anstatt sich an den Schreibtisch zu setzen und eine wichtige Aufgabe anzugehen. Sie tun fast mehr, als für die prokrastinierte Aufgabe selbst zu tun ist, um sich von dieser abzulenken. Denn immerhin sind saubere Fenster ja auch ein produktives Ergebnis.

Lesen Sie nun:

Volksleiden Prokrastination

Der Begriff klingt komplizierter, als er ist. Prokrastinieren bedeutet nichts weiter, als Erledigungen aufzuschieben. Egal ob es sich dabei um die Umsatzsteuererklärung, das Schreiben eines Konzeptes oder das simple Tätigen eines Anrufs geht. Stattdessen wird Beschäftigungen nachgegangen, die keine hohe Priorität besitzen. Dadurch bezeichnen sich viele Menschen zwar als beschäftigt, sind dabei jedoch weder produktiv noch erreichen sie ihre Ziele.

Wieso prokrastinieren wir?

Prokrastinieren hat nichts damit zu tun, ein schwacher Mensch zu sein oder sich selbst nicht effizient organisieren zu können. Es ist auch nicht so, dass Prokrastinierer nicht wüssten, was es eigentlich zu tun gäbe. Viel mehr entsteht das Aufschieben dadurch, die Aufgabe meiden zu wollen. Wer dazu neigt, chronisch zu prokrastinieren, wird auch durch die beste Selbstmanagement-Methode nicht erfolgreich. Stattdessen stellt sich die Frage, aus welchem Grund die anzugehende Aufgabe gemieden wird:

  • Sind Sie mit der Aufgabe überfordert?
  • Weckt die Aufgabe ein negatives Gefühl in Ihnen?
  • Steigt in Ihnen sogar eine Art Furcht auf, wenn Sie an die Aufgabe denken?

Vermeidung negativer Gefühle

Häufig sind die aufgeschobenen Dinge solche, die in Ihnen negative Emotionen wecken. Beispielsweise bedingt ein Projekt vielleicht den Kontakt zu einer Person, mit der Sie in der Vergangenheit Konflikte hatten. Vielleicht haben Sie durch die Tätigkeit eine große Verantwortung zu tragen? Vielleicht haben Sie einfach Angst, bei der Aufgabe zu versagen? Oder Sie fühlen sich schlecht, weil Sie eine Vereinbarung mit sich selbst gebrochen haben? Die Liste der Auslöser negativer Emotionen ist lang.
Der Mensch neigt dazu, sich dieser Art von Empfindungen nicht aussetzen zu wollen. Die natürliche Reaktion ist in diesem Fall oft Vermeidung.

Was tun? Prokrastination überwinden

Mit wenigen Kniffen können Sie der Prokrastinations-Falle entkommen, sofern Sie erkennen, dass Sie hineingetappt sind.

Finden Sie im ersten Schritt heraus, warum Sie prokrastinieren: Was ist es, was Sie daran hindert, mit der Aufgabe zu beginnen? Furcht, Unbehagen oder Konfliktvermeidung? Das Bewusstsein um den Vermeidungsgrund kann Ihnen dabei helfen, sich aktiv mit der Aufgabe auseinander zu setzen.
Ist der Grund vielleicht auch Bequemlichkeit? Dann prüfen Sie die Priorität, die dahinterliegt. Es kann durchaus sein, dass Sie zu dem Ergebnis kommen, dass die Angelegenheit überhaupt keine Wichtigkeit (mehr) hat oder Sie selbst gar nicht betrifft, sondern delegiert werden sollte.Ist die Priorität hoch und die Deadline rückt immer näher, kann es helfen, sich auszumalen, in welche Stresssituation Sie selbst geraten, wenn Sie noch länger warten. Die Vorstellung daran, wie es sich anfühlt, erst in letzter Minute fertig zu werden oder es gar nicht mehr zu schaffen, motiviert oft schon zu starten.

Die Methoden aus Getting Things Done – Prokrastination vorbeugen

GTD nutzt viele einfache Elemente, um die Wahrscheinlichkeit des Prokrastinierens deutlich zu senken. Nutzen Sie folgende Tipps als Prokrastinations-Hilfe. Der wichtigste Tipps ist vermutlich, dass wir zu jeder Tätigkeit immer einen ersten Schritt definieren.

Definieren Sie den ersten Schritt

Vielleicht ist Ihr nächster Schritt „Einleitung für Prokrastinations-Artikel schreiben“. Wenn Ihnen das zu grob ist, könnte er auch lauten: „Begriffe für Recherche zu Prokrastinations-Artikel sammeln“. Notieren Sie so kleinteilig wie eben erforderlich, damit der Start sich für Sie leicht anfühlt. Denken Sie an die Verwendung von Verben, die Sie animieren, anzufangen. Die Notiz “Prokrastinations-Artikel” ist unklar definiert und klingt nicht gerade einladend.

Verfahren Sie nun mit den nächsten Schritten, wie Sie es immer bei GTD tun: Ordnen Sie die Aufgabe einer Kategorie zu und erledigen Sie diese unter Berücksichtigung von Zeit, Ressourcen und Ihrer aktuellen Energie.

Die Kraft des Anfangens

Es kann hilfreich sein, einen Zeitblock im Kalender für die Aufgabe/das Projekt zu setzen, Ihr Telefon auszuschalten und Ihre Kollegen zu informieren, im geblockten Zeitraum nicht gestört werden zu wollen. Wenn das alles nicht hilft, besorgen Sie sich Polizeiabsperrband für Ihr Büro oder das Areal um Ihren Schreibtisch.

Beginnen Sie mit der ersten Aktion – dem ersten kleinen Schritt. Beobachten Sie folgendes Phänomen: bereits begonnene Aufgaben erhalten automatisch eine höhere Dringlichkeit und regen zum Weitermachen und fertigstellen an.

Hierbei ist es also sinnvoll, nicht ausschließlich das Ziel im Auge zu haben (auch wenn Sie das gewünschte Ergebnis natürlich zu Beginn definiert haben), sondern den Weg dorthin zu betrachten. Machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Der nächste Schritt ergibt sich aus dem ersten, der übernächste nach dem nächsten… Wahrscheinlich tritt auch bei Ihnen der Effekt ein, dass die Erledigung gar nicht so schlimm ist, wenn nur erstmal begonnen wurde und Sie schneller vorankommen, als vorher vermutet.

Erfolgserlebnisse schaffen

Werfen wir kurz einen Blick zurück auf den Anfang des Artikels: Fenster putzen und Unkraut rupfen. Es müssen vielleicht nicht diese beiden Beispiele sein, doch nutzen Sie ruhig einige schnell zu erledigende Aufgaben – denken Sie dabei an die 2 Minuten-Regel – und schaffen Sie sich damit ein gutes Gefühl.Nehmen Sie sich zu Beginn jedes Arbeitstages 20 Minuten Zeit und erledigen Sie 10 Aufgaben: Beantwortung von Mails, Sortieren aktueller Belege, Führen kurzer Telefonate. Diese Erfolgserlebnisse können als Antreiber dienen und Ihnen den Schwung geben, den Sie für die aufgeschobene Aufgabe brauchen.

Denken in Prototypen

Verfassen Sie die Aufgabe doch mal als einen sehr schlechten Prototyp. Grob, in Stichpunkten und nur oberflächlich durchdacht. Lassen Sie jeglichen Anspruch von Perfektion beiseite und arbeiten Sie so schnell wie möglich an diesem Entwurf. Wie das genau geht, erfahren Sie hier.

Der Effekt? Sie haben mit der Aufgabe begonnen und bereits etwas Sichtbares hergestellt. Auf dieser Basis können Sie aufbauen und aus dem schlechten, grob formulierten Prototypen eine bessere Version erstellen. Häufig geht das viel schneller, als sich von vornherein im Detail zu verlieren. Probieren Sie es einfach mal aus.

Vereinbarung mit sich selbst prüfen

Prüfen Sie, mit welchem inneren Anspruch Sie die Aufgabe angenommen haben. Ist die Vereinbarung, die Sie mit sich selbst getroffen haben überhaupt realistisch und machbar? Oder haben Sie sich selbst zu viel aufgebürdet? Steht Ihnen Ihr eigener Perfektionismus im Weg?

Es steht Ihnen jederzeit frei, Ihren eigenen Anspruch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Bevor Sie mit Ihren inneren Vereinbarungen brechen – und daraus ein negatives Gefühl entsteht – überdenken Sie ruhig Ihren persönlichen Anspruch.