Zu laut, zu leise, zu direkt? Warum Frauen in Führung immer „zu irgendwas“ sind – und wie du dich davon löst

Kategorie:
Kommunikation, Mastering Dialogue (MD), Zusammenarbeit

Gehört statt beurteilt: Wie du deine Kommunikation selbstbewusst steuerst

Viele Frauen in Führungspositionen oder auf dem Weg dorthin erleben Kommunikation als besondere Herausforderung. Müssen Frauen größere Hindernisse überwinden und mehr überzeugen als ihre männlichen Kollegen? Hier erfährst du praktische Tipps, um Konflikte zu lösen, klare Botschaften zu senden und Vertrauen zu gewinnen. Unser Ziel ist es, dich und deine „Female Leadership Skills“ auf deiner Karriereleiter zu stärken.

Frauen in Führungsrollen stoßen oft auf größere kommunikative Hürden als Männer. Diese Herausforderungen beruhen nicht auf mangelnder Kompetenz, sondern auf gesellschaftlichen Erwartungen, unbewussten Vorurteilen und strukturellen Gegebenheiten. Dein Gegenüber hat Annahmen darüber, wie du als Frau kommunizieren „solltest“ – Erwartungen, mit denen sich Männer nicht in gleicher Weise konfrontiert sehen.

Was bedeutet „typisch weiblich“ im Gegensatz zu „typisch männlich“ für jeden von uns?

Die Vorteile des aktiven Zuhörens auf einen Blick

1.Geschlechterstereotype

Frauen werden oft als einfühlsamer, kooperativer und weniger durchsetzungsstark wahrgenommen. Führungsrollen erfordern jedoch häufig entscheidungsstarkes Verhalten, das als „typisch männlich“ betrachtet wird. Frauen, die sich klar positionieren, werden oft als unfreundlich oder aggressiv wahrgenommen.

Zudem tendieren Frauen oft zu einem kooperativeren und konsensorientierten Kommunikationsstil, während Männer eher direktiv kommunizieren. In hierarchischen Strukturen kann dies als Schwäche interpretiert werden.

2.Unbewusste Voreingenommenheit (Unconscious Bias)

Frauen müssen sich oft stärker beweisen, um als kompetent angesehen zu werden, was zu einem höheren Kommunikationsdruck führt. Gleichzeitig werden ihre Aussagen kritischer hinterfragt.

In Diskussionen werden Männer oft als dominanter wahrgenommen – selbst wenn beide Geschlechter gleich viel Redezeit einnehmen. Frauen dagegen müssen aktiver um Gehör kämpfen.

3.Machtstrukturen und Netzwerke

Führungspositionen sind historisch männlich geprägt. Männer verfügen daher oft über stärkere Netzwerke, die ihnen Kommunikation und Entscheidungsfindung erleichtern.

Frauen hingegen fehlt es häufiger an Mentor:innen oder Sponsor:innen, die ihre Kommunikationsstrategien fördern oder sie aktiv unterstützen.

4.Minderheiteneffekt

In vielen Unternehmen sind Frauen in der Führungsebene noch immer unterrepräsentiert. Als Minderheit sind sie stärker im Fokus und werden intensiver beobachtet, was die Kommunikation erschweren kann.

Isolation in männerdominierten Umfeldern kann zudem dazu führen, dass Frauen sich weniger sicher fühlen, ihre Ansichten klar und direkt zu vertreten.

5.Sozialisierung und Erziehung

Von klein auf werden Mädchen und Jungen unterschiedlich geprägt. Mädchen lernen häufig, harmonisch und rücksichtsvoll zu kommunizieren, während Jungen dazu ermutigt werden, sich durchzusetzen. Diese früh gelernten Muster setzen sich oft bis ins Berufsleben fort.

6.Geschlechterspezifische Wahrnehmung von Emotionen

Frauen, die Emotionen zeigen – ob Begeisterung oder Frustration – werden oft als „zu emotional“ wahrgenommen. Männer mit denselben Reaktionen hingegen gelten als leidenschaftlich und engagiert.

Zudem müssen Frauen zusätzlich darauf achten, weder „zu hart“ noch „zu weich“ zu wirken – eine Gratwanderung, die ihre Kommunikation zusätzlich erschwert.

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Das Fazit

Frauen kommunizieren nicht schlechter, doch gesellschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen machen es ihnen oft schwerer, gehört und als kompetent wahrgenommen zu werden. Ein kultureller Wandel ist notwendig, um diese Barrieren abzubauen.

Das Crucial Conversations Mastering Dialogue-Training von Crucial Learning kann Frauen dabei helfen, sicherer aufzutreten und effektiver zu kommunizieren, indem es spezifische Herausforderungen anspricht, die Frauen in beruflichen und persönlichen Gesprächen häufig erleben. Hier sind einige konkrete Tipps, die dich dabei unterstützen können:

Praxistipps

Kommuniziere klar, trete selbstbewusst auf

Frauen werden in Gesprächen häufig unterbrochen, übergangen oder belächelt. Dies kann verunsichern und dazu führen, dass sie ihre Meinung zögerlicher äußern – aus Sorge, als aggressiv zu gelten.

Tipp: Präsentiere deine Perspektive mit Fakten und lade dein Gegenüber ein, seine/ihre Meinung ebenfalls zu teilen. So förderst du einen selbstbewussten, aber respektvollen Austausch.

 

Schaffe Sicherheit im Gespräch

Fühlst du dich in angespannten Situationen unsicher, weil du als „überempfindlich“ abgestempelt werden könntest? Dann stelle aktiv Sicherheit her. Hierbei geht es darum mit gegenseitigem Respekt und einem gemeinsamen Ziel, unter Einbeziehung anderer Perspektiven, eine Atmosphäre zu schaffen, in der du sicher und ohne Angst vor Ablehnung sprechen kannst.

Zum Beispiel: „Mir ist wichtig, dass wir hier zu einer Lösung kommen, die für uns alle funktioniert.“

 

Schwierige Emotionen gezielt steuern

Frauen kämpfen oft mit dem Vorurteil „zu emotional“ zu sein. Gleichzeitig wird von ihnen erwartet, ruhig und sachlich zu bleiben. Solche Situationen können emotional belastend sein. Lerne deine eigenen Emotionen zu erkennen und diese bewusst zu steuern, bevor du sprichst. Dabei kann dir das Hinterfragen von deinen eigenen Interpretationen helfen, dich auf Fakten zu konzentrieren, statt von Emotionen überwältigt zu werden.

Zum Beispiel: „Ich merke, dass ich gerade frustriert bin, weil ich denke, dass meine Meinung nicht gehört wird. Können wir kurz klären, wie wir sicherstellen, dass alle zu Wort kommen?“

 

Vorurteile und Stereotype gezielt kontern

Du wirst als „zu nett“ oder „zu dominant“ wahrgenommen? Eine klare, aber nicht konfrontative Kommunikation hilft dir, kompetent und respektvoll aufzutreten. Setze deine Körpersprache und Tonfall gezielt ein, um Stärke und Selbstvertrauen auszustrahlen.

 

Durchsetzungskraft ohne Aggressivität

Frauen vermeiden manchmal direkte Konfrontation, um nicht als aggressiv zu wirken. Doch schwierige Themen kannst du auch ohne in Konfrontation ansprechen, indem du Fragen stellst, die andere Perspektiven einbeziehen und ihr gemeinsame Lösungen sucht.

Tipp: Statt „Das ist falsch,“  oder „Das siehst du falsch“, sage: „Ich sehe das anders, weil… Könnten wir uns die Fakten gemeinsam ansehen?“

 

Aktiv zuhören und Dialog fördern

Wirst du häufig übergangen? Aktives Zuhören hilft dir, Vertrauen und Verständnis aufzubauen und Unterbrechungen anderer höflich, aber bestimmt zu begegnen.

Tipp: Statt „Darf ich mal bitte ausreden?“, sage „Ich möchte meinen Punkt abschließen kann, bevor wir weitermachen.“

 

Entscheidungsfindung stärken

Hast du das Gefühl, dass deine Vorschläge weniger ernst genommen werden, oder zweifelst du an deinen eigenen Entscheidungen? Formuliere deine Meinung auf Basis klarer Fakten und logischer Argumente, dadurch werden deine Beiträge überzeugender.

Tipp: Statt „Meiner Meinung nach sollten wir….,“ sage  „Auf Grundlage der Daten schlage ich vor, dass wir… Ich bin offen für andere Vorschläge, aber das erscheint mir derzeit die effektivste Lösung.“

 

Nachhaltige Beziehungen und Ergebnisse schaffen

Frauen möchten oft Konflikte lösen, ohne Beziehungen zu belasten. Doch Konfliktvermeidung kann langfristig hinderlich sein. Führe schwierige Gespräche konstruktiv und lösungsorientiert. Signalisiere deinem Gegenüber, dass du nicht nur daran interessiert bist, Ergebnisse zu erreichen, sondern auch an einer guten und professionellen „Arbeitsbeziehung“.

Zum Beispiel: „Ich sehe, dass wir unterschiedliche Ansätze betrachten. Meine Einschätzung basiert auf den folgenden Fakten… Was denkt ihr dazu?“

Das Training zu Crucial Conversations
for Mastering Dialogue

Das Mastering Dialogue Training vermittelt Frauen Techniken für klare und souveräne Kommunikation. Es hilft, typische Kommunikationsbarrieren zu überwinden, ohne in Konfrontation oder emotionale Unterdrückung zu geraten. Diese Fähigkeiten helfen dir dabei, berufliche und persönliche Kommunikation souverän und effektiv zu meistern. Im Training lernst du durch klare Kommunikation deine Führungsqualitäten zu stärken und selbstsicherer aufzutreten.

Über die Autorin

Therese Kollowik ist erfahrene Trainerin für Crucial Conversations for Mastering Dialogue® und Getting Things Done®. Seit vielen Jahren unterstützt sie Top-Manager und Managerinnen, Führungskräfte und Privatpersonen in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Als Karriereberaterin und Life Change Coach begleitet Therese Kollowik Menschen erfolgreich durch individuelle Veränderungsprozesse.

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