Ziele erreichen im letzten Quartal: Den Jahresendspurt mit Struktur und Fokus meistern

Kategorie:
GTD, Produktivität, Selbst-/Zeitmanagement, Stressreduktion

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Was erfolgreiche Menschen bei der Quartalsplanung anders machen

92% aller Quartalsziele landen im Nichts. Aber nicht, weil die Menschen zu wenig tun oder keine guten Ideen hätten. Das Problem liegt woanders: Sie planen falsch. Während die meisten immer mehr reinpacken wollen, zeigt dir dieser Artikel das Gegenteil – wie du mit weniger Stress mehr erreichst.

Quartalsplanung die funktioniert: Produktivität steigern und Ziele erreichen

Das große Quartalsziel-Dilemma: Warum 92% aller Vorhaben auf der Strecke bleiben

Kennst du das auch? Anfang Oktober packst du dich voller Motivation und planst, was du bis Ende Dezember alles erreichen willst. Drei Wochen später merkst du, dass du schon wieder hinterherhinkst. Du bist nicht allein mit diesem Problem.

Eine Studie der Dominican University of California zeigt: Nur 8% der Menschen erreichen tatsächlich ihre gesetzten Ziele. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 92% der Vorhaben irgendwo auf dem Weg liegenbleiben. Bei Quartalszielen ist die Situation noch dramatischer, denn hier kommt der Zeitdruck dazu.

Neueste Forschung aus dem Journal Frontiers in Psychology belegt, dass das Scheitern an Zielen nicht nur demotivierend wirkt, sondern auch langfristige negative Auswirkungen auf die Motivation und das Verhalten hat. Wer einmal versagt, tut sich beim nächsten Mal noch schwerer.

Aber woran liegt das eigentlich? Die Hauptgründe sind meist dieselben:

  • Unrealistische Einschätzungen: Du planst, als hättest du 40 Stunden am Tag. Dabei vergisst du, dass auch im letzten Quartal noch andere Dinge passieren – ungeplante Projekte, Krankheit, private Termine.
  • Fehlende Konkretisierung: “Mehr Sport machen” oder “produktiver werden” klingen gut, sind aber so vage, dass dein Gehirn nicht weiß, wo es anfangen soll.
  • Keine Verbindung zum Alltag: Deine großen Ziele hängen irgendwo in der Luft, ohne dass du weißt, was du morgen früh als erstes machen sollst, um ihnen näherzukommen.

Das Fatale daran: Je öfter du scheiterst, desto weniger traust du dir beim nächsten Mal zu. Ein Teufelskreis entsteht.

Getting Things Done:

Die Wissenschaft hinter stressfreier Zielerreichung

Hier kommt Getting Things Done ins Spiel. Die Methode von David Allen ist keine weitere Zielsetzungs-Technik, sondern ein vollständiges System, das dir hilft, den Überblick zu behalten und trotzdem flexibel zu bleiben.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die GTD-Methode nachweislich Stress reduziert und die Produktivität steigert, indem sie die kognitive Belastung verringert. Das funktioniert, weil GTD auf drei fundamentalen Prinzipien basiert:

  • Alles aus dem Kopf raus: Dein Gehirn ist schlecht darin, sich Dinge zu merken, aber großartig darin, Probleme zu lösen. GTD sorgt dafür, dass du deine mentale Energie für das Wichtige nutzt, statt ständig zu grübeln, was du noch alles nicht vergessen darfst.
  • Klare nächste Schritte: Statt schwammiger Ziele definierst du konkrete Handlungen. Nicht “Website überarbeiten”, sondern “Termin mit Webdesignerin vereinbaren”.
  • Regelmäßige Überprüfung: Durch wöchentliche Reviews stellst du sicher, dass deine Planung mit der Realität Schritt hält.

Studien belegen seit den 1920er Jahren, dass Menschen produktiver werden, wenn sie ihre Aufgaben schriftlich festhalten und strukturiert abarbeiten. GTD macht sich diesen sogenannten “Zeigarnik-Effekt” zunutze und kombiniert ihn mit modernen Erkenntnissen über Aufmerksamkeit und Stressmanagement.

Was GTD von anderen Methoden unterscheidet: Es ist nicht darauf ausgelegt, dass du mehr machst, sondern dass du die richtigen Dinge machst – und zwar ohne dich dabei zu verausgaben.

Deine Quartalsplanung mit GTD:

Deine Quartalsplanung mit GTD: So gehst du vor

Jetzt wird es praktisch. In den nächsten Abschnitten zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du GTD für deine Quartalsplanung nutzt.

Schritt 1: Gedanken-Sammlung – Sammle alles, was ansteht

Nimm dir halbe Stunde Zeit und schreibe ungefiltert alles auf, was dir für das letzte Quartal durch den Kopf geht. Projekte, Ideen, Verpflichtungen, Wünsche – einfach alles. Bewerte noch nichts, sortiere nichts. Sammle nur.

Dieser Schritt ist wichtiger, als du denkst. Solange all diese Dinge in deinem Kopf herumschwirren, bindet die ständige Aufmerksamkeit. Du kennst das Gefühl: Du arbeitest an einer Sache, aber im Hinterkopf nagt das schlechte Gewissen wegen der anderen 19 Dingen, die auch noch wichtig sind.

Profi-Tipp: Geh alle persönlichen und beruflichen Rollen im Kopf durch, um so umfassend wie möglich zu sein und möglichst viele Punkte aufzuschreiben.

Schritt 2: Verarbeitung – Was ist das überhaupt?

Jetzt gehst du jeden einzelnen Punkt durch und fragst dich: ” Ist eine Aktion erforderlich? und falls „ja“, “Was ist der nächste Schritte?”

Manche Punkte sind gar keine Aufgaben, sondern Informationen, die du irgendwo ablegen musst. Andere sind Ideen für später. Und wieder andere sind tatsächlich Projekte oder Aufgaben.

Ein Projekt in GTD ist alles, was mehr als einen Schritt erfordert und ein konkretes Ergebnis hat. “Neue Mitarbeitende einarbeiten” ist ein Projekt. “Website aktualisieren” auch. “E-Mail an Thomas schreiben” dagegen ist eine einzelne Aufgabe.

Profi-Tipp: Benutz Aktionsverben, um die nächste Aktion zu beschreiben, und gib den Kontext und alle Details, die für die Ausführung dieser Aufgabe wichtig sind.

Schritt 3: Organisieren – Alles an seinen Platz

Jetzt sortierst du alles in die entsprechenden Listen:

  • Projekte (mit Deadline Q4 2025)
  • Nächste Schritte (konkrete Aufgaben, die du bald machen willst)
  • Warten auf (Dinge, bei denen du auf andere angewiesen bist)
  • Vielleicht später (Ideen ohne konkreten Zeitplan)

Bei jedem Projekt definierst du den allerersten konkreten Schritt. Nicht “Jahresabschluss vorbereiten”, sondern “Termin mit Steuerberaterin für Besprechung vereinbaren”.

Profi-Tipp: Organisiere deine nächsten Schritte nach Kontextlisten, je nachdem, wo du sein musst, welche Situation am besten geeignet ist, welche Werkzeuge du brauchst oder mit wem du sprechen musst.

Der GTD Weekly Review:

Dein Navigationssystem durchs Quartal

Aktuelle McKinsey-Forschung zeigt, dass Anpassungsfähigkeit und regelmäßige Überprüfung entscheidend für den Erfolg in unsicheren Zeiten sind. Genau hier liegt die Stärke von GTD.

Einmal pro Woche investierst du 60 Minuten in deine wöchentliche Überprüfung. Das ist kein lästiger Overhead, sondern dein Navigationssystem. Du überprüfst:

  • Was hast du diese Woche geschafft? Wie sehen die kommenden Wochen aus?
  • Welche Projekte sind vorangekommen?
  • Was wartet noch auf dich?
  • Muss etwas angepasst werden?

Dabei entdeckst du oft, dass sich Prioritäten verschoben haben oder neue Chancen aufgetaucht sind. Statt starr an einem Plan festzuhalten, der vielleicht schon überholt ist, passt du flexibel an.

Ein Beispiel aus der Praxis: Du hattest geplant, bis Dezember eine neue Webseite zu launchen. Im November erfährst du, dass ein wichtiger Partner sein System wechselt und ihr eure Schnittstelle anpassen müsst. Ohne Weekly Review würdest du stur weitermachen und dir am Jahresende die Haare raufen. Mit Review erkennst du früh, dass die Website warten kann und die Schnittstelle Vorrang hat.

Profi-Tipp: Vergewissere dich, dass diese Zeit heilig ist, fixiere sie in deinem Kalender und benutze eine persönliche, auf deine Rolle zugeschnittene Checkliste, um alles zu berücksichtigen.

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Praxisübung:

Deine ersten GTD-Quartalsziele

Zeit für eine kleine Übung. Nimm dir jetzt 15 Minuten und probiere es aus:

  1. Wähle ein Ziel für Q4: Etwas, was du gerne bis Ende Dezember erledigt hättest.
  2. Formuliere es als fertiges Ergebnis: Statt “mehr Sport” schreibst du “Ich gehe dreimal pro Woche laufen und habe ein Fitnessstudio gefunden, das zu mir passt.”
  3. Definiere den ersten Schritt: Was kannst du diese Woche tun, um anzufangen? “Laufschuhe aus dem Keller holen” oder “Liste mit Fitnessstudios in der Nähe recherchieren”.
  4. Trage es in dein System ein: Egal ob digital oder analog – wichtig ist, dass du einen festen Platz dafür hast.

Merkst du den Unterschied? Plötzlich wird aus einem vagen Wunsch eine konkrete Handlung. Das ist GTD in Aktion.

Warum GTD bei Quartalszielen besonders gut funktioniert

Quartalsziele haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind lang genug, um etwas Substanzielles zu schaffen, aber kurz genug, um die Motivation aufrechtzuerhalten. GTD macht sich das zunutze.

Flexibilität ohne Orientierungslosigkeit: Durch die wöchentlichen Reviews kannst du auf Veränderungen reagieren, ohne deine Richtung zu verlieren. Wenn im November plötzlich ein Großauftrag reinkommt, verschiebst du andere Projekte bewusst – statt einfach alles schleifen zu lassen.

Stress-Reduktion durch Vertrauen: Wenn du weißt, dass dein System funktioniert und du nichts Wichtiges übersiehst, entspannst du dich. Du musst nicht mehr ständig grübeln, ob du etwas vergessen hast.

Momentum durch sichtbare Fortschritte: GTD macht Fortschritt sichtbar. Jede Woche siehst du, was du geschafft hast. Das motiviert mehr als abstrakte Ziele irgendwo in der Zukunft.

Die häufigsten Stolperfallen bei der GTD-Quartalsplanung

Auch mit GTD kannst du Fehler machen. Die häufigsten Fallen und wie du sie vermeidest:

Falle 1: Zu viele Projekte gleichzeitig: Nur weil GTD dir hilft, den Überblick zu behalten, bedeutet das nicht, dass du unendlich viel schaffen kannst. Faustregel: Maximal 5-7 aktive Projekte pro Quartal, wenn du hauptberuflich tätig bist.

Falle 2: Vage nächste Schritte: “Mit Martina sprechen” ist kein nächster Schritt. “Martina anrufen und Termin für Projektbesprechung vereinbaren” schon. Je konkreter, desto wahrscheinlicher machst du es auch.

Falle 3: Den Weekly Review schleifen lassen: Wenn du zwei Wochen lang keinen Review machst, funktioniert das System nicht mehr. Es ist wie mit dem Sport: Einmal pausieren ist okay, aber wenn daraus ein Monat wird, musst du wieder von vorn anfangen.

Integration in den Arbeitsalltag: GTD für Teams

Falls du in einem Team arbeitest oder Mitarbeitende führst, funktioniert GTD auch auf Teamebene. Jede Person führt ihr eigenes GTD-System, aber ihr synchronisiert euch regelmäßig.

  • Gemeinsame Projekte: Definiert gemeinsam, wer für welchen Teil eines Projekts verantwortlich ist und wer die nächsten Schritte macht.
  • Transparente Kommunikation: Statt ständig nachzufragen “Wie weit bist du mit X?”, könnt ihr in gemeinsamen Tools sehen, welche Aufgaben erledigt sind und wo jemand Unterstützung braucht.
  • Entlastung für Führungskräfte: Du musst nicht mehr im Kopf behalten, wer gerade an was arbeitet. Das System übernimmt diese Funktion.

Fazit:

Dein entspannter Weg zu erfolgreichen Quartalszielen

GTD ist mehr als nur eine Produktivitätsmethode. Es ist ein Ansatz, um entspannt und trotzdem effektiv zu arbeiten. Statt dich mit unrealistischen Plänen unter Druck zu setzen, schaffst du ein System, das mit dir wächst und sich anpasst.

So erreichst du, was für dich wirklich zählt – ohne Druck und blinden Aktionismus. Du behältst auch die Ruhe und Gelassenheit, die nötig ist, um gute Entscheidungen zu treffen.

Die Getting Things Done-Methode hilft dir dabei, Ordnung in deine Aufgaben zu bringen, Prioritäten gezielt zu setzen und wieder mit Fokus zu arbeiten. Next Action Partners bietet offene GTD-Seminare für Einzelpersonen, in denen du die Methode praxisnah erlernst, sowie individuelle GTD Firmenschulungen und Zeitmanagement-Trainings für Teams. Ob du deine persönliche Produktivität steigern oder in deinem Unternehmen Klarheit und Struktur etablieren möchtest, unser Produktivitätstraining liefert dir die passenden Werkzeuge.

Quellen

  1. Matthews, Gail. “Goals Research Summary.” Dominican University of California (2020).
  2. Laut Wikipedia: „Der Zeigarnik-Effekt betrifft Erinnerungen an Aufgaben. Demnach sind Erinnerungen an unterbrochene, unerledigte Aufgaben stärker als Erinnerungen an abgeschlossene, erledigte Aufgaben.“
  3. McKinsey & Company. “Fostering workforce resilience and adaptability.” December 2024.

Über die Autoren

Ü

Vincent Mignard ist zertifizierter Getting Things Done® Master-Trainer. Er bildet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin aus, gesunde und leistungsfähige Gewohnheiten zu entwickeln. Mit seinem strukturierten Ansatz, Pragmatismus und Authentizität liefert er GTD-Trainings, die nachhaltigen Wissenstransfer und eine sofortige Umsetzung in die Praxis garantieren.

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